Die Schuldenkrise innerhalb der EU und der Brexit haben dafür gesorgt, dass eine Geldanlage, die lange Zeit ein wenig im Schatten gestanden hatte, wieder ins Licht getreten ist – Gold. Das glänzende Edelmetall gilt plötzlich wieder als eine Art sicherer Hafen in unruhigen Zeiten und die Preise für die Unze Feingold gehen wieder steil nach oben. Es gibt jedoch auch eine Schattenseite, die Anleger nicht unterschätzen sollten, wenn sie jetzt ihr Geld zu Gold machen wollen.

Eine neue Supermacht

Spekulanten treiben den Goldpreis nach oben
Spekulanten treiben den Goldpreis nach oben

Wie bei den meisten Gütern und Waren, so wird auch der Goldpreis von Angebot und Nachfrage geregelt, aber mit dieser bewährten Form der Preisbestimmung könnte bald Schluss sein. ETF heißt eine neue Macht, die im ganz großen Stil den Goldmarkt kräftig aufmischt und den privaten Kapitalanlegern das Leben sehr schwer machen kann. ETF bedeutet, es sind spekulative Fonds, hinter denen vermögende Investoren aus aller Welt stehen und die das Gold als neuen Spielball ausgemacht haben. Sie kaufen Gold in große Mengen auf und bestimmten damit auch über den Preis für die Feinunze.

Wie reich sind die Fonds?

Während in Europa gerade die Angst vor einer neuen Bankenkrise umgeht, zum Beispiel beim Sorgenkind Italien, legen die Investoren einen riesigen Vorrat an Gold an. Einige dieser Fonds haben mehr Gold gekauft als die großen Nationen Russland und China und sie treiben die Preise immer weiter in eine Richtung, nämlich nach oben. Wann die magische Marke von 1400 Dollar für die Unze fällt, ist sehr wahrscheinlich nur noch eine Frage von wenigen Tagen. Wenn der Goldpreis steigt, dann freut das natürlich auch die privaten Anleger, aber sie sollten sich von diesem Hype nicht täuschen lassen.

Die schlechte Nachricht für die Privatanleger

Sparen in der Finanzkrise
Sparen in der Finanzkrise

Wer jetzt Gold kauft und sich auf der sicheren Seite wähnt, der kann in wenigen Wochen Pech haben, wenn sein Gold vielleicht nur noch die Hälfte dessen wert ist, was ursprünglich einmal dafür bezahlt wurde. Die Spekulanten, die große Mengen Gold kaufen, können anders als die privaten Anleger, ihr Gold schnell wieder abstoßen und genau das kann sehr schnell zu großen Kurseinbrüchen führen. Damit steigt auch das Risiko für die kleinen Anleger, denn wenn die Investoren und Spekulanten ihre insgesamt 2000 Tonnen Gold, die übrigens 64,3 Millionen Unzen entsprechen, wieder loswerden wollen, dann fällt der Goldpreis von einer Minute auf die andere ins Bodenlose.

Alte Bekannte

Die Investoren, die heute den Preis des Goldes bestimmen, sind alte Bekannte, denn schon einmal, zwischen 2009 und 2011, haben sie die Preise nach oben getrieben. In diesem Zeitraum von nur zwei Jahren wurden 80 Millionen Unzen des edlen Metalls aufgekauft und diese Geschäftspraktik führte schließlich dazu, dass sich der Preis für die Unze verdoppeln konnte. Aber wer steht hinter den Spekulanten und Investoren? Auch hier sind es wieder alte Bekannte wie George Soros oder John Paulson, die ihre Bestände an Gold innerhalb von nur wenigen Tagen kräftig aufgestockt haben.

Die Investoren haben sich einen günstigen Zeitpunkt für ihren Goldrausch ausgesucht, denn die Folgen des Brexit, die erneute Bankenkrise und die Nullzinspolitik der EZB spielen den Spekulanten des ETF in die Hände.

Bildquellen: „investition-in-gold.jpg“ Stevebidmead – pixabay.com  / „sparen-lohnt-sich.jpg“ bykst – pixabay.com

Gold – die neue alte Geldanlage
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