In früheren Zeiten war ein Ferienhaus eine Liebhaberei und eine Art Herzensangelegenheit. Die Zeiten haben sich aber geändert und heute ist das Ferienhaus an der See oder in den Bergen vielmehr zu einer Kapitalanlage geworden und die Käufer sind immer öfter bereit, dafür auch richtig tief in die Tasche zu greifen. Ferienhaus statt Aktien heißt die Devise, aber wer sich für ein Ferienhaus interessiert, der sollte sich für den richtigen Standort entscheiden, denn der bestimmt den Preis.
Eine Frage des Geldes
Meer oder Berge? Diese Frage sollte nicht nach der Vorliebe, sondern mit Blick auf den Geldbeutel beantwortet werden. So kostet ein Quadratmeter Ferienhaus auf der Insel Sylt heute zwischen 10.000 und 17.000 Euro, für die gleiche Fläche muss man in Füssen im Allgäu aber nur 3000 Euro bezahlen. Grundsätzlich gilt, da, wo die Deutschen am liebsten die Ferien verbringen, da sind die Ferienhäuser auch besonders teuer. Anders als in den deutschen Großstädten, liegt der Preisanstieg hier im starken Zuzug, da Ferienhäuser gerne als zweiter Wohnsitz genutzt werden, der Grund ist vielmehr in den Motiven der Käufer zu finden.
Eine untergeordnete Rolle
Jahrzehntelang wurden Ferienhäuser nur gekauft, um dort den Urlaub oder die Wochenenden zu verbringen. Viele haben sich aber auch ein Feriendomizil gekauft, um später dort den Ruhestand zu genießen. Gekauft wurde was gefiel und auf den Gedanken, das Haus zu vermieten, kamen nur wenige Eigentümer. Diese Zeiten sind heute vorbei, denn mittlerweile sehen die Besitzer von Ferienimmobilien ihr Haus als eine Kapitalanlage, mit der sich in Zeiten extrem niedriger Zinsen Geld verdienen lässt. Die Krise um den Euro, die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank und nicht zuletzt auch die Turbulenzen an den Börsen haben die Anleger zutiefst verunsichert. Sie machten sich auf die Suche nach einer soliden und stabilen Geldanlage und fanden sie im Ferienhaus. Das blieb nicht ohne Folgen für den Markt der Ferienimmobilien.
Nicht mehr nach dem eigenen Geschmack
Die meisten Anleger, die sich heute für ein Ferienhaus statt für ein Aktienpaket entscheiden, suchen das Haus nicht mehr nach ihrem eigenen Geschmack aus, sie entscheiden vielmehr nach monetären Aspekten. Die Anleger wagen deutlich mehr als noch vor einigen Jahren und sie wägen sehr genau ab, ob sich die Investition auch lohnt. Es wird nicht mehr das Ferienhaus auf Mallorca gekauft, nur weil man dort seit Jahren die Ferien verbringt, gekauft wird lieber in der Toskana, denn dort stehen die Chancen sehr gut, dass das Haus Rendite macht. Beliebt sind aber nach wie vor Ferienhäuser in Deutschland, denn die Deutschen verbringen immer öfter ihren Urlaub im eigenen Land.
Wo lohnt es sich?
Gefragt sind vor allem Häuser an den Küsten der Nord- und Ostsee, gefolgt von den Regionen im Alpenvorland, auch der Bayrische Wald und der Bodensee sind bei Ferienhauskäufern beliebt. Wer ein Haus mit Panoramablick auf die Berge oder das Meer sein Eigen nennt, der kann dafür mehr Geld verlangen als das bei einem Haus in der zweiten oder dritten Reihe der Fall ist. Da die Urlauber durchaus bereit sind, mehr zu bezahlen, lohnt sich die Geldanlage Ferienhaus auch auf lange Sicht. Wenn neben einer guten Lage auch noch die Ausstattung stimmt, dann entwickelt sich das Ferienhaus zu einer sehr guten Kapitalanlage, die sicherer ist als die Aktie im Depot.
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