Erdöl ist für viele Anleger so etwas wie eine schwarze Versuchung, aber auch immer ein riskantes Geschäft. Mal ist der Ölpreis günstig und das macht die Geldanlage attraktiv, dann steigt der Preis plötzlich wieder und der Anleger steht vor dem Rätsel. Wie kommen diese Preisschwankungen eigentlich zustande und wann lohnt es sich, in das Geschäft mit dem schwarzen Gold einzusteigen?

Eine verwirrende Kapitalanlage

die Geldanlage Öl
Wie lange reicht das Erdöl noch?

Immer noch leuchten die Augen vieler Anleger, wenn sie das Wort Erdöl hören. Selbst als der Preis für das Barrel Öl in nur zwei Jahren von 100 auf 30 Dollar gefallen ist, ohne Öl kommt die Weltwirtschaft zum Erliegen und das macht die Kapitalanlage nach wie vor interessant. Selbst die Tatsache, dass Erdöl ein endliches Produkt ist, schreckt die Anleger nicht ab, sie investieren und sind verwirrt. Es ist eigentlich logisch, dass der Preis für Rohöl nicht auf Dauer niedrig bleibt, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Welt nach mehr Öl verlangt. Wäre es nicht so, dann würde die alte These von Angebot und Nachfrage auf den Kopf gestellt. Die Anleger bleiben ratlos zurück, aber sie kaufen, wenn der Preis mal wieder unten ist.

Der Bedarf wird weiter steigen

Keiner weiß, wohin das Geschäft mit dem Öl läuft, es steht aber fest, dass es immer noch einen großen Bedarf gibt, denn bis ins Jahr 2040 wird sich die Zahl der Autos auf den Straßen dieser Welt verdoppeln. Auch der Schiffsverkehr und der Flugverkehr werden nicht weniger, aber über allem schwebt die bange Frage: Wie lange wird es noch Öl geben? Schon jetzt wird den Produzenten das Geld langsam, aber sicher knapp und die Ölfirmen fahren ihre Investitionen nach unten. Das gilt auch für die amerikanischen Produzenten von Schieferöl, das mittels Fracking aus dem Gestein gepresst wird. Seit Ende 2014 haben gut zwei Drittel der US-Firmen ihre Bohrlöcher still gelegt und bis heute weiß niemand, wie sich das auf die zukünftigen Fördermengen auswirken wird.

Was passiert bei einem Überangebot?

mit Rohstoffen verdienen
In Erdöl investieren

Wenn es um die Geldanlage Öl geht, dann gibt es zwei mögliche Szenarien. Zum einen kann es passieren, dass ein Überangebot an Öl nur ein vorübergehendes Phänomen ist und nur so lange dauern wird, bis die sehr hohen Bestände abgebaut worden sind. Sollte es in den ölfördernden Ländern wie Russland, Irak, Brasilien oder Venezuela zu einer Krise kommen, dann könnte die Fördermenge so gedrosselt und das Öl spätestens in vier Jahren knapp werden. Alle, die in dieses Szenario investieren möchten, sollten das nach Möglichkeit in Form von Indexfonds tun, wer mutig ist, kann auch einzelne Aktien kaufen.

Wie lange wird das Öl reichen?

Im zweiten Szenario verändert sich der Markt nur langfristig, was dann der Fall sein könnte, wenn viele der Ölproduzenten aufgrund des Verdrängungswettbewerbs aufgeben müssen. Dann sind es aller Voraussicht nach nur noch wenige, wie zum Beispiel die OPEC-Staaten, die Öl zu niedrigen Kosten fördern können. Das wäre unter anderem das Ende des umstrittenen Fracking, aber auch die Nachfrage nach Öl würde sinken, da Flugzeuge, Autos und Schiffe energieeffizienter betrieben werden. Kommt es zu diesem Szenario, dann wird das Öl bis zum Jahre 2040 eine sichere Geldanlage sein.

Wer in Öl anlegen will, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass die hohen Preise für den Rohstoff für eine lange Zeit ein Wunschdenken sind, jetzt ist Realität angesagt und wer sich darauf einstellt, der kann mit Öl Geld verdienen.

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Öl – eine geheimnisvolle Geldanlage
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