Nur knapp vier Prozent der deutschen Anleger investiert Geld in Wertpapiere wie Aktien, Zertifikate oder Fonds. Das ist ein wenig verwunderlich, denn gerade beim Handel mit Aktien können gute Renditen erzielt werden. Warum interessieren sich so wenige Anleger für den Handel mit Aktien? Diese Frage lässt sich schnell beantworten, denn in den Köpfen ist noch immer die Vorstellung präsent, dass der Handel mit Wertpapieren nur etwas für Profis ist. Das ist natürlich nicht der Fall, denn heute können auch private Anleger an den Börsen mit Aktien handeln. Wer sich für diese Form der Geldanlage interessiert, der sollte sich jedoch im Vorfeld sehr genau informieren.
Was sollte bei der Eröffnung des Depots beachtet werden?
Wer mit Aktien handeln will, der benötigt zuerst einmal ein sogenanntes Wertpapierdepot, das entweder bei einer Bank oder aber bei einem Online-Broker eröffnet wird, was in der Regel die günstigere Variante ist. Das Depot dient dazu, die gekauften Aktien aufzubewahren und sie von dort aus zu verwalten. Wer sich für ein Wertpapierdepot bei einer Bank entscheidet, sollte sich vorher die Gebühren genau ansehen, denn viele Banken verlangen nur für die Verwaltung und die Führung des Depots Gebühren von bis zu 30,- Euro im Jahr. Viele Online-Broker bieten den gleichen Service hingegen kostenlos an.
Gebühren fallen immer nur dann an, wenn Aktien gekauft oder wieder verkauft werden. Diese sogenannten Orderprovisionen fallen immer unterschiedlich aus, einige Anbieter haben fixe Orderprovisionen, bei anderen richtet sich die Höhe der Provision nach dem Volumen der Order. Optimal ist ein Broker mit kostenloser Kontoführung und einer fixen, nicht zu hohen Orderprovision.
Die Ziele klar definieren
Bevor es in den Aktienhandel geht, sollte sich jeder Anleger drei Fragen stellen:
- Wie hoch sollte die erhoffte Rendite ausfallen?
- Wie hoch ist die Risikobereitschaft?
- Wie viel Geld steht für den Handel mit Aktien zur Verfügung?
Jeder Anleger sollte festlegen, wie hoch die Rendite innerhalb eines bestimmten Zeitraums sein soll. Es ist ratsam, dabei auf eine langfristige Investition zu setzen und einen Renditebereich zwischen fünf und zehn Prozent anzustreben, alles, was darüber hinaus geht, ist reines Wunschdenken und kaum zu realisieren. Börsenlegenden wie zum Beispiel Warren Buffett, setzen immer auf ein gutes Unternehmen und niemals auf das schnelle Geld.
Auch die Risikobereitschaft sollte vorher feststehen und in diesem Zusammenhang sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass der Aktienmarkt starken Schwankungen unterworfen ist. Bei der Einschätzung des Risikos sollte das Motto lauten: Je größer die Chancen einer Aktie sind, umso größer ist auch immer das Risiko.
Einsteiger sollten immer mit einem kleinen Budget beginnen und nur das Geld für den Handel verwenden, das kurzfristig nicht benötigt wird. Ein Tabu ist allerdings, einen Kredit für den Handel mit Aktien aufzunehmen, denn das kann sehr schnell in eine sehr große Schuldenfalle führen.
Was ist für den Handel wichtig?
Viele Anfänger im Aktienhandel machen gerne den Fehler und setzen ihr ganzes Geld auf nur eine einzige Aktie, und dabei handelt es sich vielfach um eine Aktie mit hohem Risiko. Das kann natürlich funktionieren, aber in den meisten Fällen klappt es leider nicht. Besser ist es, das Geld zu streuen und auf mehrere Aktien zu setzen und mit kleinen Beträgen zu beginnen. Steigern kann man sich immer noch und wenn die Aktien eines Unternehmens im Kurs nachgeben, dann sind da noch die anderen Aktien, die für gute Gewinne sorgen können.
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