Zertifikate – Über Funktion und Arten
Zertifikate sind Finanzprodukte, die an der Börse gehandelt werden. Im wesentlichen handelt es sich dabei um Schuldverschreibungen. Diese werden an die Entwicklung weiterer Produkte gekoppelt, so dass sie von diesen weiteren Werten abhängig sind. Ausgegeben werden die Produkte in der Regel von Banken. Diese geben die Zertifikate meistens an Privatanleger aus.
Was genau ist ein Zertifikat?
Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung, die von einer Bank ausgegeben wird. Diese Papiere sind an Finanzprodukte gekoppelt, deren Wert sie abbilden. Daher verfügen diese Papiere nicht über eine feste Verzinsung. Vielmehr kann der Inhaber an den Gewinnen der Geldanlage partizipieren, die dem Zertifikat zugrunde liegt. Allerdings ist der Inhaber auch nicht gegen Verluste abgesichert. Sinkt der Wert der grundlegenden Finanzprodukte, sinkt auch der Wert der Zertifikate. Grundsätzlich muss der Inhaber auch das Risiko des Totalverlusts hinnehmen. Ein Schutz durch die Einlagensicherung oder die Sicherheit durch die Einstufung als Sondervermögen besteht bei diesen Produkten nicht.
Der Handel mit Zertifikaten wird an den Börsen ausgeführt. Sowohl Stuttgart wie auch Frankfurt, Düsseldorf und Berlin sind offizielle Handelsplätze für diese Wertpapiere. Allerdings werden inzwischen zunehmend Zertifikate auch außerbörslich gehandelt.
Welche Formen gibt es?
Zertifikate gibt es in sehr unterschiedlichen Varianten. Eine beliebte Form sind die Discountzertifikate. Diese Form beinhaltet einen Termin, zu dem das Zertifikat abgerechnet wird. Grundlage für die Abrechnung sind die Bedingungen, die eine Grundlage des Papiers darstellen. Die Funktion des Discountzertifikats ist, dass der Anleger auf eine Kurssteigerung über einen festgelegten Wert verzichtet. Dafür erhält er den Discount. Dieser ist ein Abschlag auf die Höhe des Basiswerts.
Eine weitere beliebte Variante ist das Index-Zertifikat. Hierbei handelt es sich um ein Papier, das einen bestimmten Index – wie beispielsweise den DAX – nachbildet. Prinzipiell kann jeder Index nachgebildet werden. Am häufigsten beziehen sich die Index-Zertifikate allerdings auf die Aktienmärkte.
Basket-Zertifikate sind ebenfalls beliebt. Ihnen liegen bestimmte Werte wie Aktien zugrunde. Allerdings wird kein vollständiger Index abgebildet. Das Paket wird frei zusammengestellt, verändert sich während der Laufzeit allerdings nicht mehr.
Neben dieser Zertifikatformen gibt es noch die Exchange-Traded-Commodities. Diese Form der Zertifikate beziehen sich ausschließlich auf Rohstoffe wie Seltene Erden oder Edelmetalle.
Für die Anlage in Zertifikate gilt wie für jede Anlage, dass nur Produkte gekauft werden sollten, die verstanden werden. Zugleich sollte der Anleger die Märkte kennen, in die er investiert. Durch die Art der Geldanlage kann ein Anleger den gesamten Kapitaleinsatz verlieren. Verfügen die Produkte über eine feste Laufzeit, dann kann der Verlust auch dauerhaft sein.