Viele verbringen seit Jahren die Ferien immer in der gleichen Region. Sie mieten dort Jahr für Jahr ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung und nicht selten wächst dann der Wunsch, selbst dort eine Immobilie zu kaufen. In den letzten zehn Jahren standen vor allem Spanien und Griechenland auf der Wunschliste der Ferienhauskäufer ganz oben, jetzt sieht es etwas anders aus, denn es sind die Häuser an der Nordsee oder der Ostsee, die im Trend sind, und das hat seine Gründe.
Zu teuer oder zu gefährlich
Griechenland hat aufgrund der ständigen Krisensituation viel von einer Attraktivität verloren und die Ferienimmobilien auf der iberischen Halbinsel sind schlicht zu teuer geworden. Auch die Türkei ist als Ferienziel nicht mehr so gefragt und Urlaub in Nordafrika kommt für viele Deutsche wegen der unsicheren politischen Lage auch nicht mehr infrage. Selbst die Küsten Frankreichs in der Bretagne, der Normandie oder an der Côte d’Azur haben auch durch die jüngsten Terroranschläge im Land, ihren Reiz verloren. Immer öfter entdecken diejenigen, die ein Ferienhaus kaufen möchten, die Schönheit der Nord- und Ostseeküsten und suchen dort nach einem geeigneten Objekt.
Neue Rekordzahlen
Knapp 13 Millionen Feriengäste wurden im vergangenen Jahr alleine an der niedersächsischen Küste gezählt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein war 2015 ein echtes Rekordjahr, und das hat die Preise für Immobilien in exponierten Lagen an den Küsten in die Höhe getrieben. Immer mehr Urlauber investieren in Ferienhäuser und rechnen mit einer guten Rendite, wenn sie ihren Zweitwohnsitz an Feriengäste vermieten. Da die Kreditzinsen auf ein historisches Tief gesunken sind, wird nicht mehr lange überlegt und das Häuschen an der Nordsee oder der Ostsee gekauft. Von Rügen bis Borkum haben sich die Makler auf kauffreudige Urlauber eingestellt und entsprechend der Nachfrage sind die Preise kräftig nach oben korrigiert worden.
Die Inseln sind besonders beliebt
Sylt ist nach wie vor der einsame Spitzenreiter, wenn es um exklusive Ferienhäuser an der Küste der Nordsee geht. Besonders teuer ist Kampen, ein Ort mit 475 Einwohnern, der vor allem auf die gut betuchten Urlauber einen unwiderstehlichen Reiz ausübt. Für einen Quadratmeter in Kampen muss mittlerweile ein fünfstelliger Betrag bezahlt werden und das ist eine Preissteigerung von 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Wer nicht so viel ausgeben will oder kann, der sollte sein Glück in Hörnum versuchen, denn dort liegen die Quadratmeterpreise noch bei rund 4100 Euro.
Auf die Nebenkosten achten
Ob sich der Kauf eines Ferienhauses auf einer der Nordseeinseln aber tatsächlich lohnt, ist fraglich, denn im Schnitt liegen die Renditen bei knapp fünf Prozent. Was viele jedoch nicht beachten, wenn sie ein Haus an der Küste oder auf einer der Inseln an der Nordsee kaufen, das sind die zum Teil sehr hohen Nebenkosten. So muss neben der Grunderwerbssteuer auch die Courtage für den Makler bezahlt werden, es fallen Gebühren für den Notar und den Eintrag ins Grundbuch an, zudem muss die Grundsteuer jedes Jahr bezahlt werden. Auch für eventuelle Reparaturen sollte Geld zurückgelegt werden und damit verbleibt Netto häufig nur eine Rendite von maximal vier Prozent. Attraktiver ist da die Ostsee, denn hier liegen die Renditen noch bei acht Prozent.
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