Viele Deutschen würden ihr Geld gerne in den Bau oder den Kauf eines Hauses investieren, um so für das Alter vorzusorgen, aber immer weniger können sich diesen Wunsch erfüllen. Die Preise für Immobilien steigen und steigen, ein Ende der nach oben gehenden Preisspirale ist nicht abzusehen und das hat einige Politiker auf die Idee gebracht, Erleichterungen bei der Grunderwerbssteuer durchzusetzen. Würde diese Steuer wegfallen oder zumindest reduziert werden, dann könnten sich auch diejenigen ein Haus leisten, die nicht zu den Besserverdienern gehören.

Der geforderte Grundfreibetrag

Familie
Die Familien müssen entlastet werden

Sowohl Politiker aus der Union als auch Wirtschaftsforscher halten es für eine sehr gute Idee, den Kauf von selbst genutztem Wohneigentum zu fördern, wenn es als Vorsorge fürs Alter genutzt wird. Die Vorschläge reichen von einer strengen Regulierung der Kosten für den Notar und den Makler, die in Deutschland im Vergleich zum europäischen Ausland sehr hoch sind, bis hin zu einer teilweisen Befreiung von der Grunderwerbssteuer. So wird zum Beispiel ein Grundfreibetrag bei der Grunderwerbssteuer von 100.000 Euro gefordert.

Gezielt Familien entlasten

Auch ein Freibetrag von 50.000 Euro pro Kind ist eine Möglichkeit, die es Familien leichter machen soll, mit einer Immobilie für das Alter vorzusorgen. Wenn es eine Aufstockung pro Kind gibt, dann wird der sogenannte Mitnahmeeffekt vermieden und die Familie bei den horrend hohen Baunebenkosten spürbar entlastet. Einige Politiker sprechen sich sogar für eine komplette Befreiung der Grunderwerbssteuer aus, denn der Ersterwerb sollte ohne eine Begrenzung in der Höhe der Summe steuerfrei sein, wenn die Familie das Haus selbst bewohnt.

Auch für niedrige Einkommen

Finanzexperten begrüßen diese Vorschläge, denn durch den Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer werden vor allem die Haushalte entlastet, die nur ein eher niedriges Einkommen haben. Allerdings ist die Grunderwerbssteuer Sache der einzelnen Bundesländer und einige Länder haben vor nicht allzu langer Zeit den Steuersatz auf bis zu 6,5 % erhöht. Ob die Bundesländer, die finanziell ein wenig knapp sind, mit dem Vorschlag zu Minderung oder sogar Befreiung der Grunderwerbssteuer leben können, ist mehr als fraglich.

Wer bestellt, muss auch zahlen

Kosten für den Hausbau
Grunderwerbssteuer abschaffen?

Neben der zu hohen Grunderwerbssteuer sind auch die sehr hohen Gebühren für den Makler ein Hindernis auf dem Weg zum eigenen Haus und zur sicheren Altersvorsorge. Experten fordern hier eine deutlich strengere Regulierung, wie es sie zum Beispiel schon in den Niederlanden gibt. Dort handelt man nach dem sogenannten Bestellerprinzip, das heißt, der Verkäufer muss den Vermittler zahlen, eine Regelung, die auch in Deutschland wünschenswert ist. Wenn die Verkäufer den Makler zahlen müssen, wie das ja auch bei Mietwohnungen der Fall ist, dann würde das eine große finanzielle Entlastung für den Käufer bedeuten.

Feste Honorare

Ein weiteres teures Ärgernis für diejenigen, die ein Haus für die Altersvorsorge kaufen oder bauen möchten, sind die Honorare, die für den Notar fällig werden. Mit dem Kaufpreis des Hauses steigen auch die Kosten für den Notar und das, obwohl die Standardleistungen wie zum Beispiel die Prüfung des Kaufvertrags und die Auflassungsvormerkung beim Grundbuchamt immer den gleichen Aufwand machen. Hier ist es nach Ansicht einiger Politiker an der Zeit, über feste Honorarsätze nachzudenken. In den Niederlanden ist das bereits der Fall, denn dort liegen die Kosten für die Leistungen des Notars grundsätzlich zwischen 700,- und 1500 Euro.

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Wird die Grunderwerbssteuer abgeschafft?
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