Christliche Geldanlagen – das klingt auf den ersten Blick ein wenig befremdlich und viele Anleger wissen nicht so recht, was sie sich unter dieser Form der Kapitalanlage vorstellen sollen. Muss der Anleger besonders bibeltreu sein, wird das Geld in eine der Kirchen investiert oder werden die Anlageformate nach streng moralischen Gesichtspunkten ausgewählt? Das Letztere ist der Fall, denn wer sich für diese Anlagen entscheidet, der kann das mit ruhigem Gewissen tun und sich zudem über höhere Renditen freuen als bei vielen klassischen Hedgefonds.

Eine Idee aus Amerika

kirchliche Umweltfonds
Fonds mit Moral

Passen Glauben und Rendite zusammen? Wenn es nach Anlagestrategien aus den USA geht, dann schon. „Faith-based funds“ werden diese Kapitalanlagen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten genannt, was so viel heißt wie: Fonds, die auf dem Glauben basieren. Die „Financial Times“ bewertet diese Form der Geldanlage äußerst positiv, und allein im vergangenen Jahr konnten sich die Anleger über eine Rendite von bis zu 17 % freuen und das trotz der anhaltenden Hypotheken- und Konjunkturkrise. Mit diesen Renditen hängen die Anleger viele andere in diesem heiß umkämpften Wettbewerb locker ab, und viele Fonds verwalten heute ein Vermögen in zweistelliger Milliardenhöhe.

Traditionelle Werte

christliche Geldanlage
Geldanlage mit gutem Gewissen

Es sind die traditionellen Werte, die christliche Geldanlagen so interessant und auch so attraktiv machen. Investiert wird grundsätzlich nur in Unternehmen, die das Leben schützen, die sich aktiv um den Umweltschutz kümmern und die nach moralischen Grundsätzen handeln. Unternehmen wie zum Beispiel der Autokonzern VW, sind für die Anleger keine Option. Auch Unternehmen, die im weitesten Sinne mit Prostitution, Pornografie, Alkohol oder Tabak zu tun haben, haben bei den Anlegern keine Chance. Streng christliche Anleger gehen sogar so weit, Unternehmen zu boykottieren, die beispielsweise unverheirateten Paaren Rabatte einräumen oder die mit dem Thema Verhütung zu tun haben.

Ganz unterschiedliche Kriterien

Wer sich für christliche Geldanlagen interessiert, der wird sehr schnell feststellen, dass es ganz unterschiedliche Kriterien bei der Auswahl der Fonds gibt. Es kommt immer darauf an, ob die katholische oder die evangelische Kirche hinter den Fonds steht. So steht bei den eher evangelisch geprägten Fonds beispielsweise die Umweltfreundlichkeit besonders im Vordergrund. Zu den Top-Werten zählen hier im Moment sowohl die Deutsche Post als auch die Allianz, denn diese Unternehmen gelten als besonders umweltbewusst und stehen für Nachhaltigkeit. Keine Chance haben dagegen Firmen aus der Chemie-Branche wie Bayer oder die BASF. Auch katholisch geprägte Fonds lehnen Unternehmen wie Bayer ab, aber aus anderen Gründen, denn hier steht das zum Konzern gehörende Unternehmen Schering in der Kritik, das unter anderem die Anti-Baby-Pille produziert.

Der Einfluss steigt

Der Trend zur christlichen Geldanlage, der aus den USA kommt, ist schon längst in Deutschland angekommen und die christlichen Fonds sorgen für Bewegung auf dem Kapitalmarkt. Diesen anhaltenden Trend bekommt auch die Finanzbranche zu spüren, denn die Anleger, die sich den christlichen und moralischen Werten verpflichtet fühlen, werden immer mehr. Viele Anleger lehnen die klassischen Hedgefonds mehr und mehr ab, sie suchen vielmehr nach einer Form der Anlage, die sie mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Da die christlichen Fonds auch noch für eine gute bis sehr gute Rendite sorgen, fällt es leicht, sich von den konventionellen Anlagemöglichkeiten zu lösen und in einen der vielen christlichen Fonds gewinnbringend zu investieren.

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Christliche Geldanlagen – mit ruhigem Gewissen Kapital anlegen
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